Vom Korn zum Brot und einem unglaublichen Zeitaufwand

Freundeskreis Schweger Mühle mit der „Guten Tat des Monats" ausgezeichnet

Von Sigrid Gebert-Fischer

Goldenstedt/Dinklage. Vom Korn zum Brot: Seit 2004 engagiert sich der „Freundeskreis Schweger Mühle“ als Unterabteilung des Heimatvereins „Herrlichkeit Dinklage“ für den Betrieb der historischen Schweger Mühle, die anno 1870 gebaut worden ist und bis 1955 in Betrieb war. Zu den Aufgaben gehört neben dem regelmäßigen Betrieb auch die Instandhaltung der Windräder inklusive der dazugehörigen Einrichtungen und Nebengebäude sowie dem Getreidegarten. Im Fokus steht, das Wissen rund um das Brotbacken zu vermitteln und alte Kenntnisse zu bewahren. Für diesen Zweck werden auch Bildungsveranstaltungen durchgeführt.

„Vor Corona hatten wir jährlich bis zu 48 Schulklassen zu Besuch. Aber auch unsere festen fünf Veranstaltungstermine an Ostern, dem 1. Mai, dem Deutschen Mühlentag, der Zweitages-Wanderung und natürlich der Weihnachtsbäckerei fordern von uns wochenlange Vor- und Nachbereitungen“, so der Bäcker und Konditor Heinrich Klumpe. Wie fröhlich es bei all der Arbeit zugeht, beweist sich auch während der Ehrung, denn die beiden anderen „Freunde“, Paul Arlinghaus und Norbert Butwill, sprudeln vor Begeisterung über das Projekt nur so über und manch eine Anekdote, wie einmal das Verschlafen eines der nächtlichen Heizvorgänge vor dem Brotbacken, wird mit viel Gelächter erzählt.

Mittlerweile gibt es 35 aktive Mitglieder, die alle engagiert mithelfen. Das ist auch gut so, denn zu den festen 5 Terminen kommen jeweils gut 1500 Besucher, die sich über das frisch gebackene Brot freuen. Auch genießen es die Eltern sehr, dass ihre Kinder nicht nur beim Brotbacken zusehen, sondern auch selbst mit Hand anlegen können. Und was passiert jetzt mit dem Preisgeld von 100 Euro? „Die kommen natürlich der Mühle zugute“, so Paul Arlinghaus.

„Es handelt sich um die einzige Mühle im Landkreis Vechta, die wieder mit Windkraft mahlen kann. Unsere Jury hat den „Freundeskreis Schweger Mühle“ nicht nur wegen des unglaublichen Zeitaufwands zur Ehrung ausgewählt, sondern verbunden ist damit die große Bitte, auch in Zukunft die Tradition des Müllerhandwerks auszuüben sowie den Betrieb der Mühle aufrecht zu erhalten“, so Bürgermeister Alfred Kuhlmann. Vorgeschlagen wurde der Arbeitskreis von Ansgar Westermann von der Stadt Dinklage.

Mit der guten Tat als kreisweite Aktion vom Goldenstedter Familienbündnis, der Gemeinde Goldenstedt und OM-Medien wird ein besonderes Engagement oder eine ehrenamtliche Hilfestellung in den Blickpunkt gerückt. Schon über 150 „Gute Taten“ wurden mit Urkunden und jeweils 100 Euro ausgezeichnet. Am Ende eines Kalenderjahres wird die „Gute Tat des Jahres“ honoriert – feierlich übergeben wird dann ein Preisgeld von 500 Euro. Wer möchte eine Person oder Gruppe aus dem Landkreis benennen? Bitte schriftlich beim Mehrgenerationenbüro einreichen, Stichwort „Die gute Tat“, Brunkhorststraße 16 d in 49424 Goldenstedt oder per E-Mail „mgh@goldenstedt.de“. Telefonische Auskünfte werden unter 04444/204300 oder 04444/200938 erteilt.