Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energien sind Wind- und Sonnenenergie, Biomasse, Geothermie und Wasserkraft und damit eine "saubere" Alternative zu den fossilen Energieträgern Öl, Kohle und Gas. Das Grundprinzip von erneuerbaren Energien besteht darin, dass sie (fast) unerschöpflich zur Verfügung stehen, da sie in der Natur stattfindende Prozesse nutzen. So tragen sie zur unabhängigen Versorgungssicherheit bei und leisten einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz. Damit der Umstieg auf erneuerbare Energien vorankommt, fördert Deutschland den Ausbau seit nunmehr 20 Jahren. Mit dem Gesetz für den Vorrang erneuerbarer Energien (EEG), dem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien im Wärmebereich (EEWärmeG)/Gebäudeenergiegesetz (GEG) und dem Biokraftstoffquotengesetz.

Im Jahr 2019 wurden insgesamt 452 Terawattstunden aus erneuerbaren Energien bereitgestellt, dies entspricht über 17 Prozent des Brutto-Endenergieverbrauchs in Deutschland. Von dieser Energiemenge entfielen etwa 54 % auf die Stromproduktion, ca. 39 % auf den Wärmesektor und etwa 7 % auf biogene Kraftstoffe im Verkehrsbereich.

EE: Anteile in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr

Der weitere Ausbau von erneuerbaren Energien, besonders in den Sektoren Wärme und Mobilität, ist die Grundlage für erfolgreiche Klimaschutzmaßnahmen und muss weiter vorangetrieben werden.

 

Windkraft

Die Windenergie leistet den größten Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland. Sie erzeugt aus der Umweltenergie Wind an Land sowie auf See elektrische Energie.

 

Photovoltaik

Photovoltaikanlagen (PV) erzeugen aus Sonnenlicht elektrische Energie. Der Solarstrom vom Dach ist günstiger als der Strom aus dem Netz - deshalb lohnt es sich, möglichst viel Solarstrom direkt im eigenen Gebäude zu verbrauchen. Um einen möglichst hohen Eigenverbrauch zu erreichen und auch die Nächte zu überbrücken, können Batteriespeicher helfen. Bislang sind in Niedersachsen mehr als 4.200 Megawatt Photovoltaik installiert. Der Ausbau soll rasch steigen, denn nach Berechnungen des Instituts für Solarenergieforschung in Hameln braucht Niedersachsen bis 2050 das Zehnfache an installierter PV-Leistung, nämlich 47 Gigawatt. Zum Einlesen in das Thema PV für Privatpersonen empfiehlt sich diese Broschüre der Verbraucherzentrale.

PV und Gründach schließen sich nicht aus: Das Gründach schützt die Dachabdichtung und sorgt neben Regenwasserrückhalt und Mikroklimaverbesserung für eine Wärmedämmung des Gebäudes. Auch in Bezug auf eine Photovoltaikanlage gibt es diesen Mehrwert: Während sich ein Kiesdach im Hochsommer schnell bis zu 90 °C aufheizt, bewirkt die Bepflanzung eine vergleichsweise moderate Umgebungstemperatur von nur 30 °C bis 35 °C. Da die Leistungsfähigkeit von Photovoltaikmodulen – je nach Produkteigenschaft – mit jedem Kelvin um bis zu 0,5 % abnimmt, steigert eine Dachbegrünung messbar den Gewinn der Anlage.

Förderung:

1. Batteriespeicher in Verbindung mit PV-Anlagen werden durch das Land Niedersachsen über die NBank gefördert. Bei einem Neu- oder Ausbau einer PV-Anlage von mindesten 4 kWp ist eine Förderung von bis zu 40 %t der Netto-Investitionskosten eines Batteriespeichers möglich. Zusätzlich werden folgende Boni gewährt:

- 500 € je Vorhaben, sofern ein neuer lastmanagementfähiger Elektrofahrzeugladepunkt installiert wird

- 800 € für Vorhaben, deren installierte bzw. ergänzte PV-Anlagenleistung über 10 kWp liegt

- 20 € pro m² PV-Modul für die Überdachung von Parkflächen und sonstige bauliche Anlagen mit aufgeständerten Photovoltaik-Anlage

Die maximale Förderhöhe beträgt 50.000 Euro. Zuwendungsempfängerinnen und Zuwendungsempfänger können neben natürlichen Personen auch Unternehmen, juristische Personen, Kommunen und viele weitere sein. Anträge können bis zum 30.09.2022 gestellt weden. Weitere Informationen finden Sie hier.

 

2. Bei Einspeisung des (übermäßig) erzeugten Stromes in das öffentliche Stromnetz erhalten Sie für 20 Jahre eine festgelegte Einspeisevergütung in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme und der Art/Größe Ihrer Anlage.

 

Solarthermie

Ein Solarthermiekollektor wandelt die Sonnenstrahlung in Wärme um. In Solarthermieanlagen absorbiert eine Solarflüssigkeit das Sonnenlicht und diese erwärmt wiederum Wasser. So kann der Wasserbedarf gedeckt werden und auch die Heizungsanlage durch Sonnenenergie unterstützt werden. Die Heizungsanlage kann entsprechend über einige zusätzliche Monate im Jahr abgeschaltet werden, da sie für die Warmwasserbereitung nicht benötigt wird. Gerade der Wärmebedarf wird in vielen Bestandsgebäuden noch allein durch fossile Energien gedeckt. Hier bietet Solarthermie eine geeignete Alternative. Solarthermieanlagen lassen sich gut mit PV-Anlagen kombinieren. Es gibt mittlerweile auch Kombinationsmodule, sogenannte Hybrid- oder PVT-Kollektoren, mit denen parallel Strom und warmes Wasser erzeugt werden kann.

 

Biomasse

Zu Biomasseanlagen zählen gemütliche Kaminöfen im Wohnzimmer aber vor allem auch Pellet-, Holzscheit- oder Holzhackschnitzelheizungen, die den gesamten Warmwasserbedarf und die Heizung eines Gebäudes abdecken. Außerdem zählen auch große Biogasanlagen, die Silage und Wirtschaftsdünger in Strom und Wärme umwandeln, zu den regenerativen Energien, da das verbrannte bzw. vergärte Produkt wieder nachwächst und somit bei nachhaltiger Nutzung stetig zur Verfügung steht.

 

Geothermie

Die sogenannte Erdwärme kann auf verschiedene Arten gewonnen werden. Im Bereich der oberflächennahen Geothermie, die sich für die Versorgung einzelner Gebäude eignet gibt es verschiedene Varianten:

1. Flächenkollektoren, die oberflächennah im frostfreien Bereich unter der Erde liegen

2. Erdwärmesonden, Bohrungen in Tiefen von von 40-150 m

3. Mischlösungen von 1. und 2. wie Spiralkollektoren

Die beste Lösung wird immer individuell je nach Standort und Bedarf eines Gebäudes ermittelt. Um ein Gebäude mit dieser Wärme heizen zu können, ist eine Wärmepumpe nötig.

Bei der tiefen Geothermie werden Bohrungen von bis zu 5 km Tiefe durchgeführt um bspw. ganze Stadtteile über Wärmenetze zu versorgen.

Das Portal "Geothermie - Geht das bei mir?" vom niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Enerige und Geologie ermöglicht eine schnelle Übersicht, ob Geothermie auch bei Ihnen eine mögliche Form der Wärmeversorgung darstellt.

 

Umweltwärme

Die Umweltwärme, also die Temperatur der Außenluft, kann ebenfalls zur Wärmeerzeugung genutzt werden: Die bestehende Temperaturdifferenz nutzt eine Wärmepumpen um mit Hilfe von Strom Wärme zu erzeugen. Das Prinzip wird seit langem in der Kühltechnik bspw. bei Kühlschränken in umgekehrter Form angewandt.

 

Förderung: Wärmepumpen und dazugehörige Wärmequellen wie bspw. Geothermiekollektoren werden neben Biomassanlagen und auch Solarthermieanlagen im BAFA-Programm "Heizen mit Erneuerbaren Energien" gefördert. Mehr Informationen finden Sie unter Heizungsförderung.

   

Trotz der dargestellten großen Vielfalt an erneuerbaren Energien, ist ihre Produktion von Strom und Wärme nicht so stetig wie die aus fossilen Energieträgern. Wenn zu sogenannten Dunkelflaute-Zeiten weder Windkraft noch PV-Anlagen Energie erzeugen, dann braucht es Energieträger, die lagerfähig sind wie bspw. Wasserstoff. Diese Dunkelflaute kann in Deutschland bis zu zwei Wochen andauern. Durch die sogenannte "Power to gas" Technologie kann aus "überflüssigem" Strom an Tagen mit überdurchschnittlich viel Wind und/oder Sonne Wasserstoff hergestellt werden, aus dem wiederum Strom und Wärme gewonnen werden kann. Daher ist der weitere Ausbau von erneuerbaren Energien, gerade auch von den Rückgrat-Technologien Windkraft und PV, entscheidend für eine erfolgreiche und ganzheitliche Energiewende.

Förderung: Zur Finanzierung von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien vergibt die KfW-Bank den günstigen Förderkredit 270 Erneuerbare Energien.